Unsere Klassenfahrt nach Nettersheim (D)

 

Im Rahmen unseres eTwinning-Projekts "WIR KINDER IN EUROPA: WIE WIR LEBEN - WIE WIR LERNEN" wurde im Laufe des Schuljahres ein Treffen der beiden Klassen geplant.

Am 13. März war es dann endlich soweit. Für unser Treffen hatten wir uns das Jugendgästehaus in Nettersheim in der Eifel ausgesucht. Nettersheim liegt ungefähr in der Mitte zwischen Lamadelaine und Oberfischbach. Die Fahrt dauerte für jede Klasse fast drei Stunden. Unser Zug, der von Trier nach Köln fuhr, und der Zug von Köln nach Trier, mit dem unsere Partnerklasse reiste, trafen fast gleichzeitig in Nettersheim ein. Als wir ausstiegen, waren wir sehr gespannt, ob wir die Oberfischbacher, die wir bis dahin nur von den Fotos der Steckbriefe her kannten, auch wiedererkennen würden.

Als wir uns begrüßten, waren wir zuerst ein bisschen verlegen und unsicher, doch schon bald halfen wir uns gegenseitig die schweren Reisetaschen zu schleppen. Gemeinsam stapften wir in einer langen Schlange durch den Schnee zum Jugendgästehaus.

Nach dem Mittagessen machten wir Spiele, um uns näher kennen zu lernen. Wir mussten in Gruppen die Steckbriefe- Puzzle wieder zusammen setzten. Das war ganz leicht für uns, denn wir hatten uns die Namen und Fotos gut gemerkt. Dann machten wir eine Wanderung auf dem Erlebnispfad zum Spielplatz. Dort lag viel Schnee. Trotzdem konnten wir gut mit den Kindern aus unserer Partnerklasse spielen. Wir sausten zusammen auf der Seilbahn, tobten auf der großen verschneiten Wiese und rutschten auf unseren Jacken und Hosen den steilen Hügel hinunter. Wir hatten viel Spaß dabei. Mit nassen Hosenbeinen, hungrig und ein bisschen müde ging es dann wieder zum Abendessen ins Gästehaus.

Nach dem Abendessen versammelten wir uns im Gruppenraum und stellten uns gegenseitig unsere Dörfer mit einer Power Point - Präsentation vor. Diese Präsentation, die wir in der Schule vorbereitet hatten, bestand aus mehreren Folien mit Fotos. Jede Gruppe stellte ihre Folie vor und kommentierte die Fotos, die darauf zu sehen waren. So entdeckten wir nach und nach das Dorf unserer Partnerklasse und erkannten viele Gemeinsamkeiten, aber auch eine ganze Reihe von interessanten Unterschieden.

 

Am zweiten Tag stand ein Workshop zum Thema "Filzen" auf dem Programm. Im Naturzentrum in der Ortsmitte von Nettersheim erwartete uns eine Kursleiterin. Mit ihr verbrachten wir einen interessanten Tag rund um das Thema Wolle. Dabei durfte jedes Kind selbst ein Bild mit Wolle filzen.

Zuerst mussten wir einen Entwurf von unserem Bild machen. Dann sollten wir die Zeichung, die wir mit dem Bleistift angefertigt hatten, mit gekämmter und farbiger Wolle auslegen. Das war etwas schwierig, denn die Wolle musste dafür in die gewünschte Form gezuft werden.

Gruppenweise gingen wir in einen Arbeitsraum und das Filzen begann. Auf das ausgelegte Bild legten wir eine durchsichtige Folie und drehten das Blatt um. Das war nicht so einfach, weil es leicht passieren konnte, dass das Bild abrutschte. Danach entfernten wir das Papier. Um den weißen Hintergrund zu bekommen, legten wir ein zurecht geschnittenes Stück weiße Schafwolle auf die Rückseite. Anschließend schaufelten wir mit den Händen Seifenwasser auf das ganze Bild und streichelten vorsichtig darüber, bis die Wollhaare sich ineinander verhakt hatten. Dann hieß es, kräftig rubbeln, immer bis sieben zäheln und schließlich umdrehen. Wir zählten abwechselnd auf Deutsch, Luxemburgisch, Englisch und Französisch. Zwischendurch tauchten wir das ganze Bild in heißes Wasser, damit es sich besser rubbeln ließ. Vom fast fertigen Bild wurde nun der Schaum abgespült.

Am späten Nachmittag waren unsere Filzbilder dann endlich fertig. Stolz legten wir alle zusammen. Aus den 37 kleinen Kunstwerken entstand so ein tolles Gesamtbild. Damit jede Klasse ein Stück von der gemeinsamen Arbeit mit nach Hause nehmen konnte, tauschten wir einige Filzplatten. In Lamadelaine und Oberfischbach sind die einzelnen Filzplatten nun zu zwei fast gleichen Kunstwerken zusammengesetzt und in einem schönen Holzrahmen aufgehängt worden. Sie sind zum Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden Klassen geworden.

Am Abend sahen wir uns noch einen tollen Film über zwei Löwenbrüder an. Einige von uns waren allerdings zu dem Zeitpunkt schon so müde, dass sie das Ende gar nicht mehr mitbekamen.

 

Am letzten Morgen hatten wir noch einen richtigen Leckerbissen auf dem Programm. Der Höhepunkt unseres Treffen war nämlich der Besuch im Schwarzlichttheater. In einem zauberhaft dekorierten Raum führte uns eine nette Magierin in die Geheimnisse des Schwarzlichttheaters ein. Hier sieht man nur die Gegenstände, die weiß oder neonfarben sind; alles, was schwarz ist, bleibt unsichtbar. Nach einigen kleinen Übungen zogen wir schwarze Kleider und Kapuzen an und ließen die weißen Handschuhe und Socken zu einer lustigen Musik tanzen. Dann führte ein Skelett einen gruseligen Tanz auf, bei dem die Arme und Beine durcheinander wirbelten. Das war ganz schön unheimlich! Zum Schluss bewegten sich weiße Bänder und bunte Neontücher zu einer wunderbaren Musik. Wir hatten so viel Spaß, dass der Vormittag im Nu vorbei war.

Nach einer letzten gemeinsamen Mahlzeit hieß es wieder Koffer packen und die Heimreise antreten. Die beiden Klassen gingen zusammen zum Bahnhof und verabschiedeten sich voneinander. Schön war sie gewesen, unsere Zeit in Nettersheim, aber nun mussten wir leider in unseren Zug nach Trier steigen und nach Hause fahren.

In den Tagen und Wochen nach unserer Heimkehr dachten wir noch oft an unseren Aufenthalt in Nettersheim. Wir tauschten uns noch häufig in Form von E-mails, Gedichten und Bildern darüber mit unserer Partnerklasse aus.