Manuel und Didi spazieren durch den Wald und sammeln unterwegs Nüsse,
Aepfel, Mais und andere Vorräte für den Winter. Auf einmal hören sie
eine leise Stimme. Sie kommt direkt aus dem Wald.
Manuel fragt : „Hörst du auch das, was ich höre ? Die
Stimme kommt genau aus dem Wald da
drüben .“ „ Komm ,wir
laufen schnell dorthin !“
Manuel und Didi rennen in den Wald.
„ Diese Stimme kommt mir bekannt vor, dir nicht auch, Manuel ?“,
fragt Didi . „Ja, du hast vollkommen recht. Das
ist doch Pippina, das Rabenmädchen“, sagt
Manuel erstaunt.
Die Mäuschen
fragen : „Was ist denn mit dir los, Pippina, und
warum weinst du ? “
„ Ich habe
mich verlaufen“,
antwortet Pippina. Manuel bietet
ihr an: „Komm, steh auf, wir helfen
dir wieder nach Hause zu
finden.
Pippina murmelt: „Vielen
Dank! Ihr seid so nett zu mir!“
Pippina ist noch sehr schwach. Die Mäuse helfen Pippina aufzustehen
und schlendern langsam nach Hause. Unterwegs erzählt Pippina ihnen was
passiert ist.
Plötzlich fängt es an zu regnen, zu donnern und zu blitzen.
„O nein, ein Gewitter“, ruft Manuel erschrocken.
„Das hat uns gerade noch gefehlt“, piepst Pippina.
„Kommt schnell“, schreit Manuel, „ wir sind fast am Ziel!“
Als sie nun bei Pippinas Haus ankommen, hört es auf zu regnen und die
dicken, schwarzen Wolken verziehen sich. Die Sonne scheint wieder. Sie sind alle
froh.
Die Mäuse klingeln an der Tür. Ding, dong.
Pippinas Mutter öffnet und fragt: „ Wieso kommt ihr denn so spät
nach Hause?“ „ Ich habe mich verlaufen und sie beide haben mir geholfen“,
murmelt Pippina.
„ Kommt herein, ich rufe jetzt die Mutter von Manuel und Didi an,
damit sie Bescheid weiß, wo sie sind. Wollt ihr etwas trinken?“, fragt die
Mutter. „Ja gerne“, antworten die drei.
„Hatschi!“ Mutter fragt: „Hast du dich erkältet, Pippina? Komm,
wir messen, ob du Fieber hast. Oh, der Thermometer zeigt 38,5 Grad an. Du hast
Fieber. Ich schaue mal ins Medizinbuch, welche Medizin dir helfen kann. Es ist
eine blaue Heilpflanze, die in einem Blumenbeet wächst und die man mit den
Wurzeln herausreißen muss. Sie wächst im Osten hinter der dicken Trauerweide.
Könnt ihr sie vielleicht besorgen. Ich muss auf Pippina aufpassen“, fleht die
Mutter die Mäuse an.
„Na klar“, antworten die Mäuse. „Wir kommen mit der Blume zurück.
Verlassen Sie sich darauf.“
Sie machen sich auf den Weg. Sie singen ein wenig.
Der Weg dauert nur zehn Minuten lang.
Bald erblicken sie ein prächtiges Blumenbeet, voller blauer Blumen.
Sie rennen zu einer Blume und ziehen so fest, sie nur können.
Auf einmal hat Didi eine Idee: „Wir können die Wurzeln ja ausbuddeln,
dann können wir sie mühelos aus dem Boden ziehen.“
„ Ja, gute Idee.“
Sie buddeln die Blume aus. Manuel bittet: „ Lass mich die Blume nach
Hause tragen!“
Didi ist einverstanden. „ Ich kenne eine Abkürzung über die Brücke.“
Die beiden kommen zur Brücke. Sie halten sich an den Seilen fest.
Sie kommen nur langsam voran.
Auf einmal! Kracks!
Das Holz der Brücke ist gebrochen.
Sie fallen in den Fluss. „Hilfe! Hilfe!“, schreit Manuel.
Da entdecken sie ein riesiges Blatt genau vor ihnen.
Sie halten sich fest und klettern an Land. Sie setzen sich ein wenig hin
um auszuruhen.
Sie schauen sich um und Manuel meint: „ Da haben wir aber nochmals Glück
gehabt. Komm, ich kenne den schnellsten Weg zu Pippina.“
Didi fragt zögernd: „ Hast du noch die Heilpflanze?“
„ Ja, hab ich“, ruft Manuel stolz.
Als sie ankommen, macht die Mutter sofort einen Tee aus der Heilpflanze.
Sie fleht: „ Du musst diesen Heiltee trinken, damit du morgen wieder
gesund bist, Pippina. Ich danke euch, dass ihr die Heilpflanze besorgt habt.“
Sie plaudern noch ein wenig und dann huschen Manuel und Didi nach Hause.
Sabrina